Bildung in Afrika

Das Bildungsniveau in Afrika unterscheidet sich von Land zu Land in der Regel sehr stark. Je nach Staat sind die schulischen Einrichtungen, sofern diese adäquat vorhanden sind, und die Bildungssysteme anders organisiert und auch unterschiedlich gesetzlich geregelt. Daher gibt es auch vom Bildungsstandard sehr große Differenzen von Land zu Land.

So durchläuft zum Beispiel in Namibia ein Schüler in seiner schulischen Entwicklung vier Phasen: Die Grundschulbildung wird hier in die untere Grundschulphase, die sich von der ersten bis zur vierten Klasse zieht, und in die höhere Grundschulphase, die von der 5. bis zur 7. Klasse geht, zergliedert. Nach sieben Jahren endet die offizielle Schulpflicht in Namibia und es steht jedem frei, an der Schule zu bleiben und damit in die Sekundarstufe überzutreten oder sich bereits nach diesen sieben Jahren einen Beruf zu suchen. Die Sekundarstufe ist ebenfalls, wie bereits die Primärphase, in zwei Abschnitte geteilt. Die untere Sekundarphase deckt die Klassen von 8 bis 10 ab, die obere Sekundarschulphase endet mit der 12. Klasse und damit mit der Erlangung der Hochschulzugangsberechtigung. In Namibia wird man zudem, unabhängig von den Noten, in das nächste Jahr versetzt, hat aber die Möglichkeit, die 12. Klasse zu wiederholen, um auf diese Weise das Wissen zu vertiefen und auch um bessere Noten zu erreichen, durch die der Schüler dann wiederum einen schnelleren Zugang zu Hochschulen erhält.

In Somalia hingegen gab es bis zu dem Zusammenbruch der Regierung 1991 ein Bildungssystem, in dem die Kinder ab 6 Jahren für acht Jahre die Schule besuchen sollten. Danach waren zudem vier Jahre Sekundarstufe vorgesehen, nachdem der Schüler oder die Schülerin eine Universität hätte besuchen können.

Für afrikanische Nomaden wiederum hat es eine besondere Form des Bildungsangebotes gegeben. Hier hätten die Kinder nur sechs Monate lang für drei Jahre in die Schule gehen müssen. Die restliche Zeit stände für die Familie und die Wanderschaft zur Verfügung. Derzeit besuchen jedoch nur ca 12 Prozent aller Jungen und Mädchen eine Grundschule. Diese sind meist von internationalen oder privaten Trägern organisiert und stellen nur grundlegendes Wissen zur Verfügung.